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Goethe im Harz: „Wer fortschreitet entfernt von Bekanntem, bewegt sich vorwärts zu neuen Zielen“. Viermal hat Johann Wolfgang von Goethe den Harz besucht, erwandert und erforscht. Dabei legte er unglaubliche Wegstrecken zurück und hat an vielen Orten seine Spuren hinterlassen.
Goethe im Harz – eindringliche Begegnungen mit der Natur
Seiner inneren Zerrissenheit, bedrückenden beruflichen Verpflichtungen und Beziehungsproblemen wollte er entfliehen. Und so wählte der junge Johann Wolfgang Goethe (1749–1832) die unberührte und damals touristisch noch unerschlossene Landschaft des Harzes. Hier konnte er seiner Reiselust freien Lauf lassen und beim Wandern zu sich selbst finden. Seine erste Tour unternahm der Dichter und Forscher 1777 und bestieg trotz schwerer Bedingungen den winterlichen Brocken, von dem aus ihm sich dann eine herrlich-klare Sicht bot. Der höchste Gipfel des Harzgebirges zog Goethe schnell in seinen Bann. Weitere Besteigungen und Verarbeitungen der sagenumwobenen Landschaft in seinen literarischen Werken folgten.
In Goethes Werken wird der Harz ein Teil der Weltliteratur
Im bekanntesten und komplexesten Werk von Goethe, dem „Faust“, spielt das Gebirge in der Walpurgisnacht eine prominente Rolle. Das Labyrinth der Täler durchqueren, auf Felsen steigen, von denen sich Flussquellen ewig sprudelnd stürzen, durch das Moos und durch die Heide wandern – das möchte Faust erleben. Die Gegend um Schierke und Elend wird in einem Dialog zwischen Faust, Mephisto, Hexen und einem Irrlicht in circa 1000 Versen lebendig. Dabei entfaltet sich zwischen Naturbeschreibungen und wildem Hexentanz die ganze Mystik des Brockengipfels und seiner Umgebung.

Ebenfalls stark zu eindringlichen und interpretationsbedürftigen Versen inspiriert hat Goethe die winterliche Brockenwanderung, die er im Gedicht „Harzreise im Winter“ verarbeitete. Wörtlich erwähnt wird das Gebirge darin zwar nicht, aber Goethes Erfahrungen von der Wanderung sind in den faszinierenden Zeilen deutlich spürbar.
Goethe im Harz – Erforschung der Geologie über Stock und Stein
Nicht nur die Dichtung war Goethes Metier. Er begeisterte sich auch für die Naturwissenschaften und nutzte auf seiner Wanderung im Jahr 1783 jede Gelegenheit, um zum Beispiel die Felsklippen und ihre Gesteinsarten, vor allem den Granit, geologisch zu untersuchen. Gedenktafeln erinnern an vielen Stellen an die Besuche des Dichterfürsten und Weimarer Geheimrats. In einer Reihe von Tagebüchern hielt Goethe seine mineralogischen Erkenntnisse fest.
Schließlich besuchte Goethe auf seiner letzten Tour 1805 den Ort Thale und den inmitten von waldbedeckten Felshängen gelegenen sagenhaften Felsvorsprung Roßtrappe. Das Erkunden des ursprünglichen Bodetals und der der 20 Meter langen Sandsteinklippe Teufelsmauer zwischen Ballenstedt und Blankenburg bildeten den Endpunkt von Goethes Harzreisen.
Goethes Harzreise – alles im Harz entdeckt
Alle historisch wichtigen Städte, Regionen und sehenswerten Landschaften des Harzes hat Johann Wolfgang von Goethe in etwa 30 Jahren seines Lebens zu Fuß, auf dem Pferd und mit der Kutsche erkundet, literarisch verarbeitet und naturwissenschaftlich erforscht. Vor einer solch meisterhaften Leistung kann man nur respektvoll den Hut ziehen. Es lohnt sich, seinem Beispiel zu folgen. Also einfach selbst die Wanderstiefel anziehen und sich aufmachen zu einer erlebnisreichen Wanderung durch ganz besondere Natur- und Kulturräume.
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